Von allen Tageszeiten, und ich bin schon zu jeder aufgestanden, fühlt sich die um 5 Uhr wirklich am Besten an. Es ist auch wunderbar, diese Ruhe in der Großstadt zu erleben. Und heute, an einem der superfrühen Frühlingstage, wo es doch noch einigermaßen kalt ist, um diese Uhrzeit, ist es sehr ungewöhnlich, eben diese Temperatur zu fühlen, die Dunkelheit zu sehen, mit diesem klaren Sternenhimmel und die zwitschernden Vögel zu hören. Aber es heißt auch, ziemlich früh ins Bett zu gehen. Aber ich habe nicht mehr das Gefühl, wie vielleicht in meiner Jugend, etwas verpassen zu können; falls ich das wirklich hatte.
Aber es ist eigentlich ein anderes Thema, das mich zurzeit beschäftigt, schon länger eigentlich, wenn ich es genau nehme: Anerkennung. Für mich, als von einem Elternteil adoptiertes Kind eine Herausforderung. Denn aus der Adoptiv-Vater-Ecke gab es keine, und das hängt mir nach. Nun, es war hilfreich, zwanzig Jahre lang mit Herrn Diplom-Psychologen T. zu sprechen, er konnte offenbar den Mangel daran einigermaßen ausbügeln. Aber wahrscheinlich wird mich dieser – bis zu einem gewissen grad – immer begleiten.
Es ist nicht schlimm, aber wahrscheinlich ist es für Menschen, die mit Anerkennung spüren lassenden Eltern aufgewachsen sind, etwas sonderbar. Und so reiht sich diese Schwäche in eine ganze Kette an Mankos ein.
Bitte nicht falsch verstehen, das ist kein versteckter Vorwurf, oder gar Gejammer. Es ist, wie es ist. Und so, oder ähnlich, passieren Adoptiv-Beziehungen.
Meine und meiner Geschwister Mutter hatte in ihrem kurzen Leben in dieser Hinsicht jedenfalls gute Erziehungsarbeit geleistet. Aus ihrer Richtung war in der Hinsicht alles gut. Sie teilte mir dies häufig mit. Und dafür bin ich ihr wirklich dankbar, auch weil ich das daher gut übernehmen konnte.